Ein Ausstellungsprojekt des Wolfgang Hartmann Preisträgers 2007, 15.September - 7. Oktober 2007
Zum 3. Mal wird der Wolfgang-Hartmann-Preis am 14.September 2007 für überzeugende kuratorische Leistung vergeben. Der Preis entstand 2001 in Erinnerung an das unvergleichliche Engagement für zeitgenössische Kunst des 1999 verstorbenen Karlsruher Kunsthistorikers Prof. Dr. Wolfgang Hartmann. Die finanziellen Mittel wurden dem Kuratorium durch den Verkauf der Arbeiten von 110 Künstlerinnen und Künstlern und weiteren Spendern in einer Benefizausstellung zur Verfügung gestellt. Ziel des in Deutschland einzigen Kuratorenpreises, der alle zwei Jahre vergeben wird, ist die Förderung junger KunsthistorikerInnen, die sich in ihren Ausstellungskonzepten mit aktueller Kunst beschäftigen. Ein wesentlicher Bestandteil des Preises ist die Realisierung des prämierten Ausstellungskonzeptes im Kunstverein Wilhelmshöhe Ettlingen in Verbindung mit der Erstellung einer Dokumentation.
Die Jury hat sich aus über zwanzig eingereichten Bewerbungen aus dem gesamten Bundesgebiet einstimmig für einen Projektvorschlag des Kunstwissenschaftlers Dr. Thomas Niemeyer entschieden. Unter dem Titel LABORATORIUM lässt der Kurator vom 15. September bis 7. Oktober in den Ausstellungsräumen des Kunstvereins Wilhelmshöhe Ettlingen einen Versuchsraum zeitgenössische Künstler entstehen, die in ihrer Arbeit in einem besonderen Sinne wissenschaftliche Forschung betreiben. Die vier ausgewählten Künstler werden als Forscher präsentiert, die sich mit ihren spezifischen Mitteln darum bemühen, die Welt vernünftig zu erklären. Sie verfolgen auf jeweils eigene Weise ein Forschungsanliegen unter Einsatz von Video, Fotografie, Zeichnung oder multimedialer Installation. Jochen Lempert (Jahrgang 1958), Künstler und Biologe, verbindet in seinen Fotografien und Installationen künstlerische Arbeit mit echter Naturforschung. Julien Maire (1969) reflektiert in seinen Bildmaschinen den Umgang mit vermeintlich objektiven technischen Bildmedien. Jennifer Michel (1975) gestaltet in komplexen Multimediainstallationen Geschichten über wissenschaftliche Entdeckungen und Matthias Weidmann (1966) spielt in seinen Installationen mit der Absurdität des Wissens und falschen Erwartungen im Hinblick auf objektive Analysen.